Wenn es draußen noch ungemütlich ist und im Garten noch nichts wächst, können wir uns mit frischen Fittmachern, direkt von der Fensterbank, versorgen. Keimlinge sind eine wertvolle Bereicherung des Gemüseangebotes.
Die Aufzucht von Keimlingen ist keine neue Erfindung. Die Chinesen praktizieren es schon seit Jahrtausenden. Sie ist der Natur abgeschaut, die im Boden ruhende Samen durch Feuchtigkeit, Wärme, Licht und Sauerstoff aus ihrem Winterschlaf reißt und zum Auskeimen bringt. Sobald Wasser in die Samenschale eindringt, wird das innere Wachstumsprogramm abgespult. Dabei kommt es im Nährgewebe des Samens zu zahlreichen Um- und Neubildungsprozessen, die eine optimale Ernährung der keimenden Jungpflanze gewährleisten.
Bei der Keimung von Getreide und anderen Saaten werden bereits im Korn vorhandene Vitamine um das Vielfache vermehrt, zudem wird das für das Wachstum erforderliche Vitamin C neu gebildet. Die im Korn gebundenen Mineralstoffe und Spurenelemente werden durch den Keimprozess aufgeschlossen und damit bioverfügbar.
Keimlinge enthalten ein ausgewogenes Verhältnis der erforderlichen Vitamine, Enzyme und Wirkstoffe, wie nur die Natur es bieten kann. Sprossen sind also in den ernährungsphysiologischen und gesundheitsbestimmenden Eigenschaften den Samen und den ausgewachsenen Artgenossen weit überlegen. Sie sind „vorverdaute“, für den Körper leicht verwertbare Lebensmittel, die durch ihren Enzymgehalt sogar dabei helfen, normale Nahrungsmittel besser zu verwerten.
Die Verwendungsmöglichkeiten der Keimlinge sind sehr vielfältig. Sie lassen sich in Salaten, Aufläufen oder Suppen verarbeiten, schmecken aber auch köstlich auf einem Butterbrot.